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Die Frage




Du fragst mich, was das sei.
Ich sag gelassen: Ein Schaf!
Und denk mir weiter nichts dabei.
Dann kommt das nächste
und du fragst erneut,
ich sag: Ein Hund! Ein Hahn! Ein Haus! Ein Dach!
Und geb geduldig Antwort, und gescheit
sprichst du mir alle Namen, die sage, nach.

Du stehst und fragst und wiederholst. Ich seh
wie ein Erstaunen deine Augen füllt,
mit Neugier noch gepaart.
Und ich versteh
das Bild:
dies ist das Paradies,
noch namenlos,
noch unbenannt und ohne Grenzen groß,
schon aber regt es dich, jed Ding zu nennen
und aller Wesen Namen zu erkennen,
du stehst inmitten, Schöpfung ist rundum,
sie grüßt dich werbend, aber sie bleibt stumm,
und ihrem Stummsein Rede zu entlocken,
fragst du mich alles und ich sag es dir ...

Bin ich ein Wissender? Ich komm ins Stocken,
du merkst, dass ich mich leise dir entferne -
Das? - Ist die Sonne! Und bei Nacht? Sinds Sterne!
Und du? - Du fragst und lächelst zu mir hin.
Ich bin – doch eh ich noch zu sprechen wage,
jubelst dus selbst schon, sagst, was ich nicht sage,
selig: Mein Vater! - sagst der Schöpfung Sinn.



Franz A. Hoyer

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